Grimmas Bläser per Video-Schalte unterrichtet

Orchesterschüler lernen von zu Hause aus


Grimma. Grimmas Stadtmusikdirektor Reiner Rahmlow hat lange gezögert – und letztlich doch keinen anderen Weg gesehen. Seit Montag wird in der Orchesterschule des Jugendblasorchesters Grimma die Instrumentalausbildung per Videochat vorgenommen. „Die ersten Übungseinheiten waren erfolgreich“, freute sich der Orchesterchef. „A lle zeigten sich zufrieden und auch glücklich, einen Weg gefunden zu haben, wie es erstmal weiter geht.“

Rahmlow gibt jedoch zu, beim Unterricht am Instrument kein Freund der Online-Variante zu sein. „Da muss man viele Kompromisse eingehen.“ Töne zum Beispiel kämen versetzt an. „Mit normalen Unterricht ist das nicht vergleichbar.“ Er befürchte aber, dass die Musikschulen erst im März wieder öffnen können. Fernunterricht sei besser als gar nichts. Also wurden die technischen Voraussetzungen geschaffen, um sich am Bildschirm gegenüber zu sitzen. An der JBO-Orchesterschule werden rund 100 junge Musiker in neun Instrumenten unterrichtet. Dafür stehen acht Übungsleiter zur Verfügung. Ab nächster Woche kommen Rahmlow zufolge auch die drei Musikförderklassen der Oberschule Grimma im Fernunterricht hinzu. „Das sind noch einmal 60 bis 70 Kinder.“ Entwarnung gibt es auch in Bezug auf das JBO-Probelager in Tschechien. Das findet sonst traditionell im Februar in den Winterferien statt. „Wir haben auf den Juli umdisponiert“, informiert der Stadtmusikdirektor.
F. Prenzel

Leipziger Volkszeitung vom 8. Januar 2021

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