Für die große Musikshow – 11 000 Kilometer bis Grimma

Big Band aus Brasilien hat die weiteste Anreise zum 10. Internationalen Musikantentreffen / Gastgebendes Jugendblasorchester wartet mit Galakonzert auf / Eintritt ins Festzelt ist frei


Grimma. Die feurigen Musiker des brasilianischen Orquestra de Teutônia sind bereits am Montag in Grimma eingetroffen. Fast 11 000 Kilometer liegen zwischen ihrem Heimatort im Bundesstaat Rio Grande do Sul und Deutschland. Die 25-köpfige Big Band hat unbenommen die weiteste Anreise zum 10. Internationalen Musikantentreffen, das von Freitag bis Sonntag nonstop beste Unterhaltung verspricht. Der Gastgeber – das Jugendblasorchester (JBO) Grimma – erwartet in seinem Jubiläumsjahr 18 Formationen aus fünf Ländern, sodass insgesamt 19 Ensembles zu hören sein werden.

Ein Spitzenorchester aus Brasilien in Grimma

Feurige Rhythmen, südamerikanisches Temperament und eine leidenschaftliche Bühnenshow – die Brasilianer gehören zweifellos zu den Top-Ensembles des Musikantentreffens. JBO-Chef und Stadtmusikdirektor Reiner Rahmlow gerät regelrecht ins Schwärmen und spricht mit Blick auf die Teutonen von einem Spitzenorchester. „Wir haben es 1996 kennen gelernt, als wir das erste Mal in Brasilien waren“, erzählt der 63-Jährige. Die Brasilianer werden auch das abschließende Showkonzert am Sonntag um 19 Uhr bestreiten – und treten natürlich Samstagabend auf, wenn ab 17 Uhr unter allen Formationen die Publikumslieblinge ermittelt werden. Die Reihenfolge, wann wer die Bühne betreten darf, wird ausgelost.

Verstecken muss sich der Gastgeber gegenüber der südamerikanischen Big Band nicht. Das Jugendblasorchester Grimma spielt seit Jahren auf höchstem Niveau – vor allem ein Verdienst von Musikprofi Rahmlow. Beim Musikantentreffen wartet es am Freitag um 19 Uhr anlässlich seines 50-jährigen Bestehens mit einem Galakonzert im Festzelt auf dem Volkshausplatz auf. Und ist dabei nicht allein. Mit diversen Showeinlagen gratulieren der Rock ’n’ Roll Club „Caddy“ aus Sermuth und die Bad Lausicker Gospelsinger Black ’n’ Orange auf ihre Art. Zur Aufführung wird auch der Großbardauer Feuerwehrmarsch kommen – begleitet vom Förderverein der Kameraden.

Eintritt ins Festzelt ist an allen drei Tagen frei

Dank einer üppigen Geldspritze zur Bewältigung der Corona-Krise in der Kultur ist der Eintritt ins Festzelt an allen drei Tagen frei. Das Zelt mit Bühne und Bretterboden, Rahmlow spricht von einer Zelthalle, fasst bis zu 1500 Personen und ist zugleich größter Kostenfaktor für den Gastgeber. Am Eröffnungsabend am Freitag macht das JBO nach seinem Auftritt Platz für zwei ausländische Orchester: Dem erstmals teilnehmenden Omladinski Duvaki Orkestar aus Serbien und der Formation La Banda Bron aus Grimmas französischer Partnerstadt.

Während das Festzelt jeder Witterung trotzt, könnte ekliger Dauerregen den Auftritten unter freiem Himmel zusetzen. Zum Auftakt am Freitag um 17 Uhr wartet das ungarische Jugendblasorchester Solt zunächst mit einem Platzkonzert auf dem Markt auf. Unbestrittener Höhepunkt des Internationalen Treffens ist dann aber die große Musikshow am Sonnabend um 15 Uhr im Stadion der Freundschaft, wenn sich nach einer Musikparade durch die Muldestadt unter Rahmlows Stabführung insgesamt 15 Formationen aus fünf Ländern auf dem Rasen vereinen. Auch der beliebte Steigermarsch wird erklingen. Die Stadion-Show ist der einzige Veranstaltungspunkt, für den Eintritt erhoben wird.

Sonnabend geht im Festzelt ab 10 Uhr ein Frühschoppen über die Bühne, bei dem die Schalmeienkapellen aus Langenreichenbach, Großpösna und Plauen für beste Unterhaltung sorgen. Am Sonntag stehen hier von 10 bis 14 Uhr sächsische Formationen im Mittelpunkt, wenn der Sächsische Blasmusikverband im Rahmen des Musikantentreffens zu seinem jährlichen Event „Klangfarben“ einlädt. Das Publikum darf sich dabei auf die Bläserphilharmonie Thum, das Sächsische Blechbläser Consort und den Musikverein Lichtenstein freuen. Gegen 11 Uhr erhalten die am Vorabend gekürten Publikumslieblinge ihre Pokale.

Den Schlusspunkt setzt eine Band aus Grimma

Nach einem Konzert der Happy Junior Band am Sonntag um 18 Uhr im Festzelt und dem mit Spannung erwarteten Showauftritt der brasilianischen Gäste setzt die Grimmaer Band „Romjaks“ um 21 Uhr den musikalischen Schlusspunkt.
Frank Prenzel

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Leipziger Volkszeitung  vom 8. September 2022

Bild:
Das Jugendblasorchester Grimma mit Chefdirigent Reiner Rahmlow ist Gastgeber des 10. Internationalen Musikantentreffens.
Foto: JBO Grimma