Jugendblasorchester Grimma lässt sich nicht aus Takt bringen

Trotz Kürzung von Fördermitteln 30 Veranstaltungen geplant / Mitglieder fahren ins Probenlager


Grimma. Trotz Kürzungen der Fördermittel lässt sich das Jugendblasorchester Grimma nicht aus dem Takt bringen. „Auch 2016 wird für das Jugendblasorchester eine Herausforderung“, sagt der Musikdirektor der Stadt Grimma und der Leiter des Jugendblasorchesters, Reiner Rahmlow. Über 30 Veranstaltungen würden die jungen Musiker in diesem Jahr zu bestreiten haben. „In den Winterferien fahren wir traditionell ins Probenlager nach Staré Splavy in die Tschechische Republik“, sagt der Dirigent. Im Winter-Probelager bereiten sich die Jugendlichen auf die diesjährigen Auftritte vor. Hauptbestandteil der Proben wird die Erweiterung des Repertoires sein.

Auf dem Programm stehen fünf neue Stücke. Außerdem werden neue Mitglieder mit dem Orchesterleben vertraut gemacht. Es sind die besten Musiker aus der JBO-Orchesterschule, der Musikförderklassen der Oberschule Grimma und des Gymnasium St. Augustin und der Bläser-AG der Grundschule „Wilhelm Ostwald“.

„Ohne eine gezielte Nachwuchsarbeit könnten wir die Qualität des Klangkörpers nicht halten“, weiß Reiner Rahmlow. „Wir haben zwar keine Nachwuchssorgen, aber die Besten verlassen uns oft, da sie ein Studium beginnen, eine Familie gründen oder eine Ausbildung in einer anderen Stadt absolvieren“, zählt er einige Faktoren auf, mit denen das junge Orchester ständig zu kämpfen hat.

Der erste große Auftritt wird zu Ostern stattfinden. Die Mitglieder des Jugendblasorchesters werden am Ostersonntag in der Klosterruine in Nimbschen spielen. „Wir haben anlässlich des Reformationsfestes ein Konzert auf dem historischen Areal gegeben. Das hat uns so gefallen, dass wir uns bereit erklärt haben, an der Veranstaltung ‚Ostersonntag bei Käthe‘ teilzunehmen“, sagt Rahmlow. Die Orchestermitglieder werden am 27. März ab 14.30 Uhr zu hören sein. Auf dem Konzertplan stehen aber auch die traditionellen Parkkonzerte, das Muttertagskonzert und der Auftritt auf dem Weihnachtsmarkt. Reiner Rahmlow ist dankbar dafür, dass es die Kulturraumförderung gibt und die Stadt Grimma es möglich gemacht hat, dass der Verein des Jugendblasorchesters seit 1994 über eine eigene Orchesterschule verfügt und das Jugendblasorchester überregional bekannt ist. „Wir haben keinen Spielraum mehr bei den Einnahmen“, erklärt er. „Das Jugendblasorchester Grimma zeichnet sich als Brass-Orchester durch eine einzigartige Besetzung aus“, meint Rahmlow. Jedes Mitglied würde schon jetzt einen Grundbeitrag von 15 Euro monatlich bezahlen. Wenn Kinder und Jugendliche ein Instrument erlernen, zahlen sie zusätzlich bis zu 50 Euro monatlich.“ Den Kindern und Jugendlichen wird viel abverlangt, wenn sie im Orchester spielen. Zahlreiche Wochenenden sind sie im Einsatz, um anderen Freude zu bereiten. Doch dafür erhalten sie kein Geld, sondern bezahlen dafür noch einen Beitrag“, würdigt Reiner Rahmlow den Einsatz seiner Mitglieder des Jugendblasorchesters. Der schönste Lohn für das Orchester ist jedoch, wenn sie vor vollen Sälen spielen, wie erst jüngst zum Neujahrskonzert in Grimma. Natürlich geht das Blasorchester auch in diesem Jahr wieder auf Reisen. So ist ein Kulturaustausch mit der Partnerstadt von Grimma, Rüdesheim in Hessen, geplant. Nicht zuletzt beginnen die Vorbereitungen für das 9. internationale Musikantentreffen im Jahr 2018.

CORNELIA BRAUN

Leipziger Volkszeitung vom 23.01.2016

Musikdirektor Reiner Rahmlow hat mit dem Jugendblasorchester Grimma große Pläne in diesem Jahr. Foto: Thomas Kube

Musikdirektor Reiner Rahmlow hat mit dem Jugendblasorchester Grimma große Pläne in diesem Jahr. Foto: Thomas Kube