Jeder dritte Schüler spielt ein Instrument

An Oberschule Grimma werden die Mitglieder der zwölften Musikförderklasse berufen


Grimma. Sport- und Musikförderklassen bietet die Oberschule Grimma seit zwölf Jahren an. Damit spielt jeder dritte Schüler der Oberschule Grimma ein Instrument. Das dürfte in Sachsen einmalig für eine Oberschule sein, sagt der Schulleiter Steffen Kretschmar. Dieser Tage erfolgte die Feierstunde für 24 Mädchen und Jungen der Klassenstufe 5 im Soziokulturellen Zentrum in Grimma. Sie wurden in die neue Musikförderklasse aufgenommen. „Leider ist es uns in diesem Schuljahr nicht gelungen, dass alle 24 ein Instrument spielen wollen. Fünf Schüler werden stattdessen die Stunden nutzen, um für die Schule zu üben“, so der Schulleiter. Sie erhielten wie die Musikschüler ein grünes T-Shirt. „Der einzige Unterschied für die fünf Schüler besteht darin, dass sie montags später mit der Schule anfangen, wenn die anderen in der Orchesterschule musizieren“, sagt die Klassenleiterin Kerstin Ständer.
Zur Festveranstaltung gaben die Schüler der Musikförderklasse 6c eine Probe ihres Könnens. Sie sangen gemeinsam das Lied von Mark Forster „Du bist das Ding für mich“. Anschließend erklangen Trompete, Horn und das Klavier. Dann stieg die Spannung, denn keines der Kinder wusste, welches Instrument es erlernen darf. Das Geheimnis wurde erst in der Feierstunde gelüftet. „Wir hatten eine Schnupperstunde. Die Kinder durften drei Wünsche aufschreiben“, so die Verantwortliche für die Musikförderklassen, Evelin Planert. „Wir wollen, dass die Schüler nach zweijähriger Ausbildung im Jugendblasorchester mitspielen. Da müssen natürlich alle Orchester-Instrumente dabei sein“, so Reiner Rahmlow, Orchesterleiter des Jugendblasorchesters (JBO). Doch in diesem Jahr gab es keine Tränen, sondern alle freuten sich über ihre Instrumente, die sie mit nach Hause nehmen durften. „Meine Tochter Tanja wird Bassgitarre lernen. Darüber ist sie froh“, sagt ihr Vater Frank Ferl. „Wir haben versucht, alle Wünsche zu erfüllen. Wir wollen, dass die Kinder Spaß beim Erlernen der Instrumente haben“, so Rahmlow. Grimmas Amtsleiterin für Jugend, Soziales und Kultur, Jana Kutscher, betonte, dass die Musikförderklasse bereits seit 2006 bestehe, als noch niemand von Ganztagsangeboten sprach. „Jede Schule steht heutzutage im Wettbewerb mit anderen. Die Oberschule Grimma bietet eine Sport- und Musikförderklasse an. Das fördern wir“, sagt sie. Denn Musik trage zum sozialen Austausch bei. Sie freut sich auch darauf, wenn am Donnerstag die Sportförderklasse berufen wird. Gleichzeitig ließ sie nicht unerwähnt, dass die Oberschule derzeit einen Streetsoccer Court erhält, für die moderne Variante des Straßenfußballs. Die Tiefbauarbeiten sind bereits dazu im Gange.
Cornelia Braun

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Leipziger Volkszeitung vom 22.08.2017

Soziokulturelles Zentrum: Feierlich wurden die Schüler der Musikförderklasse der Oberschule Grimma aufgenommen.
Foto: Thomas Kube