Neues Ausbildungsjahr hat in Grimma begonnen

Orchesterschule lädt zur Neuaufnahme in das Soziokulturelle Zentrum ein


Grimma. Wenn das neue Schuljahr in den Grund- und Oberschulen sowie in den Gymnasien eingeläutet wird, beginnt auch für die Musikschüler der Orchesterschule des Jugendblasorchesters Grimma das neue Ausbildungsjahr. Derzeit lernen etwa 60 junge Musiker all jene Musikinstrumente, die im Jugendblasorchester vertreten sind. Trompete, Tuba, Tenor- und Flügelhorn sowie Schlagzeug, Keyboard, Klavier, Bass- und E-Gitarre, listet Stadtmusikdirektor Reiner Rahmlow auf. Das Jugendblasorchester hat seit 1994 eine eigene Orchesterschule, um für eigenen Nachwuchs zu sorgen.

In dieser Woche lud das Jugendblasorchester Grimma alle Interessenten zur Neuaufnahme in das Soziokulturelle Zentrum Grimma in die Colditzer Straße ein. „Wir waren sehr erfreut, wie viele unserer Schüler sich über ein Instrument informierten, aber auch über die neuen Mädchen und Jungen, die sich für ein Instrument interessierten“, erklärt Reiner Rahmlow, der gleichzeitig der Chef des Jugendblasorchesters ist.

Schmunzelnd klärt der Jugendblasorchester-Chef auf, wie es zu verstehen sei, dass es für die Anmeldung zur Aufnahme in den Klangkörper keine Altersbegrenzung gibt. „Es haben ja auch schon Interessenten vorgesprochen, die deutlich älter sind und ein Instrument erlernen wollen – die schicken wir natürlich nicht weg“, sagt Rahmlow. Ob sie letztendlich das Durchhaltevermögen haben, stehe auf einem anderen Notenblatt. Aber das Durchschnittsalter der Jugendblasorchester-Mitglieder liege bei etwa 20 Jahren. „Grundsätzlich empfehle ich immer, Kinder ab der zweiten Klasse für das Erlernen eines Instrumentes anzumelden. Dann haben sie zumeist eine musikalische Früherziehung genossen und können schon lesen. Denn ein Musikinstrument erlernen, heißt auch Noten lesen können“, macht der Stadtmusikdirektor aufmerksam.

Davon kann David Friese ein Lied singen. Das heißt, ein Lied auf dem Tenorhorn spielen, denn der heute 14-Jährige hat auch frühzeitig begonnen, Musik zu erlernen. „Tenorhorn spiele ich aber erst seit drei Jahren. Und auf das Instrument bin ich gestoßen, weil es an Tenorhornspielern im Orchester fehlte, als ich mich dafür bewarb“, sagte der Junge ohne einen erkennbaren Ansatz, diese Entscheidung bereut zu haben. Denn sein Wunsch ist vor gut einem halben Jahr in Erfüllung gegangen, mit dem Tenorhorn Bestandteil des Orchester zu sein. „Ja, das macht richtig Spaß“, fügt er an und erzählt noch, dass für andere Aktivitäten wie Rudern und Unihockey noch genügend Zeit bleibt.

Für die kleine Emma Letzner ist das noch ein ganz weiter Weg. Ihre Mama Beatrice ist mit der Fünfjährigen einmal zum Schauen vorbei gekommen. „In der musikalischen Früherziehung war Emma vom Keyboard und Klavier des Musiklehrers begeistert und hat immer gesagt, dass sie das auch gerne mal spielen möchte. Mal sehen, vielleicht wird es was“, hat die Mama große Hoffnungen. „Vom Alter her ist es ideal“, weiß der Klavierlehrer Igor Birsan ergänzend zu sagen.

Frank Schmidt

Leipziger Volkszeitung vom 10.08.2016

Früh übt sich, wer ein musikalischer Meister werden will: Tenorhornspieler David Friese erhält Tipps von Reiner Rahmlow.