Mit Pauken und Trompeten ins neue Jahr

Jugendblasorchester Grimma bietet zum Neujahrskonzert beschwingtes Programm


Grimma. Wenn man so will hat das Jugendblasorchester Grimma das neue Jahr mit Pauken und Trompeten begrüßt. Zum ausverkauften Neujahrskonzert am Sonntag im Soziokulturellen Zentrum boten die Musiker unter Leitung von Stadtmusikdirektor Reiner Rahmlow ein abwechslungsreiches, beschwingtes und mitreißendes Programm. Ohne zwei Zugaben, darunter der obligatorische Radetzky-Marsch, kamen sie nicht von der Bühne.

Voll des Lobes war auch der Präsident des Sächsischen Blasmusikverbandes, Thomas Colditz, der für das zweistündige Konzert aus seiner Heimatstadt Aue angereist war. Der 62-Jährige, der dem Verband seit vorigem Jahr vorsteht, erlebte den Grimmaer Klangkörper zum ersten Mal und zeigte sich fasziniert. Das mit Begeisterung vorgetragene Programm und die Zusammenstellung der Musik überzeugten ihn ebenso wie „der Geist und der Frohsinn“ des Orchesters. Die Musiker seien mit Freude und Engagement bei der Sache, betonte Colditz, der von 1990 bis 2019 für die CDU im Landtag saß. Er bescheinigte dem Blasorchester aus der Muldestadt eine „hohe Qualität“.

Die soll auch zu den zwei Höhepunkten im neuen Jahr zum Tragen kommen. Am 1. Februar spielen die Grimmaer in ihrer Bläserbesetzung beim Neujahrsempfang des Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach, der im thüringischen Meiningen stattfindet. Dann gibt nicht nur der sächsische und thüringische, sondern auch europäischer Adel Prinz Michael die Ehre. „Das ist ein besonderer Auftritt für uns“, freut sich Orchesterleiter Rahmlow schon jetzt. Vermittelt wurde die Einladung vom Vorsitzenden des Grimmaer Husarenvereins, Jürgen Rolle.

Im August fahren die Grimmaer dann nach Waldböckelheim und treten dort auf dem Kerb genannten Volksfest auf. Waldböckelheim gehört zur Verbandsgemeinde Rüdesheim, die mit Grimma partnerschaftliche Beziehungen pflegt.

Fast noch wichtiger aber ist in der ersten Winterferien-Woche das obligatorische Probelager in Tschechien. In Staré Splavy feilen die jungen Musiker an ihren Fertigkeiten und studieren neue Lieder ein. „Hier holen wir uns das Fundament fürs ganze Jahr“, verdeutlicht der Stadtmusikdirektor. Der Terminkalender 2020 ist für das Jugendblasorchester mit seinen verschiedenen Besetzungen wieder prall gefüllt. 30 bis 40 Auftritte absolvieren die Musiker.

Beim Neujahrskonzert in Grimma reichte das Potpourri vom Adagio & Menuett aus der Feuerwerksmusik über klassische Stücke sowie Volks- und Poplieder bis zum Twist-Medley. Ein Ohrwurm reihte sich an den anderen. Einmal mehr sorgte Flügelhorn-Spieler Kurt Hättasch für die unterhaltsame Moderation, klärte das knapp 200-köpfige Publikum über Bräuche und Aberglaube rund um den Jahreswechsel auf – und lieferte dabei überraschende Einblicke. In der Pause war der hausgebackene Kuchen des JBO-Förderkreises übrigens rasch verkauft.
Frank Prenzel

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Leipziger Volkszeitung vom 07.01.2020

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Mit einem abwechslungsreichen und beschwingten Potpourri an Melodien wartete das Jugendblasorchester Grimma beim Neujahrskonzert 2020 im Soziokulturellen Zentrum auf.
Foto: Frank Prenzel